Klindworther Begattungskästchen – Celler Pütscher selber bauen

Die Lüneburger Heide ist seit vielen Generationen auch eine traditionelle Wiege vieler Imker. Der typische Bienenkorb wird untrennbar mit der Lüneburger Heide und der Heideimkerei in Verbindung gebracht. Heideimker waren früher über die Grenzen hinweg als hervorragende Bienenzüchter bekannt. Zu den bekannten Bienenkörben gab es auch kleine Körbe, die man Pütscher nannte. Darin wurden unbegattete Königinnen mit Begleitbienen oder kleine Nachschwärme bis zur Begattung der Königin aufbewahrt.

Später wurde eine kleine quadratische Holzkiste entwickelt, die unter dem Namen „Klindworther Begattungskästchen“ oder „Celler Pütscher“ bekannt wurde. Diese Kästchen waren besser zu transportieren und zu stapeln, wie die bis dahin benutzten kleinen Strohkörbe (Pütscher). Weiterhin hat dieses Begattungskästchen den Vorteil, dass es sehr leicht selber zu bauen ist. Die Konstruktion ist so stabil, dass sie Generationen von Imkern überleben wird. Zudem ist sie durch die Doppelwandigkeit mehr als warmhaltig.

Interessierte Imker können die Originalabmessungen in dem Buch „Aufzucht und Verwendung von Königinnen“ der Autoren Friedrich-Karl Tiesler und Eva Englert auch als Skizze wiederfinden. Dieses Buch ist für jeden zu empfehlen, der sich für Königinnenzucht interessiert. Das Buch gibt es hier zu kaufen: Amazon ➡️ https://amzn.to/3KohdjK  oder bei der Heinrich Holtermann KG zum normalen Preis ➡️ Link

Klindworther Begattungskästchen oder Celler Pütscher
Klindworther Begattungskästchen oder Celler Pütscher

Wenn man dieses Begattungskästchen selber bauen möchte, sollte man ein paar Dinge beachten. Am Wichtigsten ist die Einhaltung des Innenmaßes der Brutkammer. Diese sollte 105/105 mm groß sein. Dieses Maß ist ideal für die Biene, da sie dort exakt drei Waben hineinbauen können. Im Original wird eine Wandstärke des Holzes von 11 mm angegeben. Es kann aber auch jede andere Holzstärke verwendet werden. Dann muss man die Abmessungen des Kästchens dementsprechend anpassen. Ich arbeite viel mit 18 mm starkem Leimholz aus dem Baumarkt. Deswegen habe ich die Abmessungen des Celler Pütschers angepasst.

Die Stückliste meines modifizierten Klindworther Begattungskästchens / Celler Pütschers findest Du am Ende dieses Beitrags.

Die am Deckel angebrachte Brutkammer hat eine Höhe von 60 mm. Ich denke nicht, dass es eine Auswirkung hat, wenn diese Höhe leicht unter- oder überschritten wird. Die Breite von 105 mm ist viel wichtiger. Im Bodenteil befindet sich die Futterkammer und ein Lüftungsloch. Beide sind durch einen 55 mm hohen Steg voneinander getrennt. Die Futterkammer fasst genügend Futterteig für dieses neue Bienenvölkchen.

Eine weitere Modifizierung neben der Wandstärke, sind die Fussleisten und das Griffstück. Die Pütscher haben im Boden ein Lüftungsgitter. Stellt man die Pütscher einzelnd auf, sind diese jedoch verschlossen. Aus dem Grund habe ich zwei Fussleisten angebracht, um jederzeit eine gute Belüftung sicherzustellen. Als Griffstück habe ich ebenfalls ein 18 mm starkes Restholz verwendet. So kann man mehrere Pütscher leicht und sicher aufeinander stapeln.

Klindworther Begattungskästchen oder Celler Pütscher

Klindworther Begattungskästchen oder Celler Pütscher Teil 1 & 2

In den folgenden Videos erklärt Johannes Peter vom gleichnamigen Youtubekanal „Johannes Peter“ wie er mit dem Klindworther Begattungskästchen imkert.

Stückliste des modifizierten Klindworther Begattungskästchens / Celler Pütscher

Nadelholz mit einer Wandstärke von 18 mm

Stückliste:

  • 2 Stk. Deckel & Boden 177/177 mm
  • 2 Stk. Innenteil Deckel 141/60 mm
  • 2 Stk. Innenteil Deckel 105/60 mm
  • 2 Stk. Unterteil Kästchen 177/130 mm
  • 2 Stk. Unterteil Kästchen 141/130 mm
  • 1 Stk. Abtrennung Futterkammer 141/55 mm
  • 2 Stk. Fußleiste (Reststücke) 177/20 mm
  • 1 Stk. Deckelgriff (Reststück) 177/20 mm
  • 1 Stk. Fluglochscheibe mit Schraube
  • 1 Stk. Lüftungsgitter/Edelstahlgaze, bienendicht (Reststück)
  • 1 Packung Stahlnägel (z.B. 2*30 mm)

Bitte Schnittverluste durch das Sägeblatt beachten.